Danka Radjenović
Abstract zum Promotionsvorhaben
Arbeitstitel: Wittgensteins spätere Philosophie als Grammatik des Lebens
Meine Arbeit nimmt ihren Ausgang von der Beobachtung, dass sich in Wittgensteins Werken, Schriften und Vorlesungen zahlreiche Bezugnahmen auf das Leben finden. Wittgenstein spricht vom „Leben dieser Menschen“, „ihrer Lebensweise“, vom „Band des Lebens“ oder vom „Leben des Zeichens“.
Der erste Teil der Dissertation bietet eine systematische Übersicht dieser verschiedenen Verwendungen. Von diesem ausgehend schlage ich eine Lektüre einschlägiger Arbeiten der mittleren und späteren Schaffensperiode Wittgensteins vor, bei der sich herausstellt, dass Verweise auf das Leben wie ein roter Faden mehrere Themenfelder verbinden. Insbesondere in den Bemerkungen über die Philosophie der Psychologie und den Bemerkungen über die Farben lädt Wittgenstein seine Leser oft ein, sich Begriffe oder ganze Begriffssysteme vorzustellen, die sich von den uns geläufigen unterscheiden. Dabei wird deutlich, dass man sich diese nur dann vorstellen kann, wenn man sich gleichsam eine andere Lebensweise vorstellt.
Die Arbeit mündet in einer Neubewertung des Konzepts der Lebensform.