COMMPLAST
Plastik in den Medien. Risikobewertungen und Nachhaltigkeitskommunikation in der Laien- und Expertenkommunikation
Im kommunikationswissenschaftlichen Teilprojekt soll untersucht werden, inwieweit Medien Informationen über ökologische Risiken, die sich aus der Verwendung von Plastik ergeben, nachhaltige Alternativen und daraus resultierende Handlungsoptionen thematisieren. Die Analyse berücksichtigt Medienbeiträge mit thematischer Nähe zum umweltwissenschaftlichen Teilprojekt, das heißt zu Chancen und Risiken des Einsatzes von Folien in der Landwirtschaft (SOILPLAST). Vor dem Hintergrund journalistischer Selektions- und Darstellungstheorien wie der Nachrichtenwerttheorie und dem Framingansatz soll geklärt werden, warum es zu bestimmten Selektionsentscheidungen kommt und welche Interpretationsschemata durch die Medienberichterstattung nahegelegt werden. Das Teilprojekt integriert zwei vergleichende Analysen. Die erste Teilstudie vergleicht Beiträge in Massenmedien mit Beiträgen in landwirtschaftlichen Fachmedien, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten der laien- (Bürger) und expertenbezogenen (Landwirte) Risiko- und Nachhaltigkeitskommunikation aufzeigen zu können. Die Ergebnisse der Analyse werden als prototypisches Stimulusmaterial für weiterführende Analysen im psychologischen Teilprojekt (PSYCHOPLAST) zur Verfügung gestellt. Der zweite Vergleich fokussiert auf die wissenschaftsinterne (Scholarly Communication) und die wissenschaftsexterne (Science Communication) Risikokommunikation und bestimmt Unterschiede und Übereinstimmungen der wissenschaftlichen und der journalistischen Risikobewertung. Hierzu werden Risikoeinschätzungen, die in naturwissenschaftlichen Publikationen präsentiert werden, mit denen in der Medienberichterstattung verglichen. Die Ergebnisse des kommunikationswissenschaftlichen Teilprojekts ermöglichen eine differenzierte Beschreibung der öffentlichen Kommunikation über Risikobewertungen und nachhaltige Alternativen und geben Einblick in die selektiven und interpretativen Prozesse des Wissenschafts- und Fachjournalismus. Hieraus lassen sich Leitlinien für eine gelungene Zielgruppenkommunikation im Sinne des Informal Science Learning ableiten, die die transformativen Prozesse zu einer verantwortungsbewussten und nachhaltig handelnden Gesellschaft unterstützen können.