Forschungspraktikum Open Government

 

Konstituierende Sitzung: 28.02.2012, 12:00 Uhr c.t. in A 131. Die Teilnahme an der konstituierenden Sitzung ist verpflichtend.

Zielgruppe: Master Informationsmanagement (IM), Master Wirtschaftsinformatik (WI), Master Informatik, Master Computervisualistik, Diplom Informatik

Anmeldung: über KLIPS 

Thema: Unterstützung des OCOPOMO Prozesses mittels semantischer Technologien.

Im EU-Forschungsprojekt OCOPOMO (www.ocopomo.eu) wurde von der Forschungsgruppe E-Government ein Prozess sowie eine ICT Toolbox entwickelt, die die evidenzbasierte Policy Modellierung – d.h. eine auf Fakten beruhende Entwicklung von Policy-Modellen, die als Instrumente der Politik dienen können  - unterstützt [3]. Diese Toolbox basiert auf Model Driven Development Paradigmen und besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten:

  • CCD (Consistent Conceptual Description) Tool: Dient zur evidenzbasierten Konzeptionierung von Policy Modellen. [2]
  • CCD2DRAMS Tool: Dient zur Transformation von Policy Modellen in code-basierte Simulationsmodelle (DRAMS).
  • DRAMS (Declarative Rule-based Agent Modeling System): Dient zur deklarativen, agenten-basierten Simulation von Policy Modellen [1]

Um den OCOPOMO Prozess optimal zu unterstützen, sollen im Rahmen des Forschungspraktikums, die im EU-Projekt entwickelten Tools CCD und CCD2DRAMS, als semantische Applikationen neu umgesetzt werden. Hierbei ist das CCD-Metamodell (das  konzeptionelle Modell) als Ontologie abzubilden und die entsprechenden Werkzeuge zu entwickeln. 
 

AUFGABENSTELLUNG

Im Rahmen des Forschungspraktikums sollen folgende Ziele erfüllt werden:

  • Analyse des OCOPOMO Prozesses
  • Analyse von bestehenden Ontologien sowie Technologien zur Unterstützung des OCOPOMO Prozesses
  • Analyse des bestehenden CCD Metamodells und Neumodellierung des CCD Metamodells in einer Ontologie
  • Modellierung des Transformationsmodells um aus einer CCD Ontologie ein Simulationsmodell generieren zu können
  • Auswahl und ggf. Implementierung geeigneter Werkzeuge zur Unterstützung des Prozesses
  • Evaluation der neuen ICT-Toolbox
  • Projektdokumentation
     

ORGANISATORISCHES

  • Vorbesprechung und konstituierende Sitzung geplant für Ende Februar / Anfang März geplant.
  • Bei Interesse melden Sie sich bitte über KLIPS an. Die verbindliche Teilnahme wird bei der konstituierenden Sitzung vereinbart.
  • Projektbesprechungen alle zwei Wochen

OCOPOMO

OCOPOMO (Open COllaboration for POlicy MOdelling) ist ein Projekt, das im 7. Rahmenprogramm ICT der EU, Projekt-Nr. FP7-ICT-2009-4-248128, als Kollaboratives Projekt gefördert wird.
OCOPOMO entwickelt eine integrierte Plattform für effiziente Strategieentwicklung auf politischer Ebene. Dabei werden einerseits E-Partizipationswerkzeuge genutzt, um Zukunftsszenarien eines Anwendungsfeldes mit den Betroffenen sowie den Entschei-dungsfindern zu erarbeiten. Auf Basis dieser Szenarien werden andererseits die wesent¬lichen Parameter für ein formales Modell extrahiert, um danach das Policy Modell für den Anwendungsbereich zu simulieren und mit den Betroffenen sowie Entscheidungs¬findern zu prüfen und zu validieren.
Hintergrund und Motivation für OCOPOMO ist die Unterstützung strategie-politischer Entscheidungsfindung durch besser informierte Entscheidungsträger und offene Beteiligung Interessierter. Diese Zielsetzung wird einerseits durch offene Beteiligung von Bürgern und Interessensvertreter über eine Beteiligungsplattform und der dabei unterstützten gemeinsamen Entwicklung potentieller künftiger Szenarien erreicht. Andererseits wird durch die Ableitung eines makro-ökonomischen Modells aus den Szenarien eine parametergesteuerte Simulation möglich, die potentielle Entwicklungen aufgrund bestimmter potentieller Entscheidungen simuliert und visualisiert.
Diese Simulation wird in die Beteiligungsplattform zurückgeführt und ermöglicht in einem Beteiligungsverfahren die Bewertung, Kommentierung und Validierung durch eine breitere Interessensgruppe.
Die OCOPOMO Plattform unterstützt folgende Zielsetzungen:

  • Integrierte formale Modellierung eines Strategiebereichs
  • Entwicklung zukunftsorientierter Szenarien des Bereichs durch offene Beteiligung
  • Pilotierung des Projekts in zwei sozioökonomischen Strategiebereichen
  • Methoden und Werkzeuge der formalen Policy Modellierung sowie Szenarien-basierter Zukunftsplanung
  • Offene Beteiligung verschiedener Betroffener und Interessierter über eine Beteiligungsplattform in der Szenarienentwicklung sowie in der Validierung der simulierten Strategiemodelle künftiger Entwicklungen
  • Unterstützung der Strategieplaner und -analysten durch formale Modellbildung und Simulation.

Das Projekt wird von Prof. Dr. Maria A. Wimmer koordiniert.

 

Literatur

[1]    Ulf Lotzmann and Ruth Meyer. DRAMS - A Declarative Rule-based Agent Modelling System. In Proceedings of 25th European Conference on Modelling and Simulation, 2011.
[2]    Sabrina Scherer and Maria A. Wimmer. Consistent Conceptual Descriptions to Support Formal Policy Model Development: Metamodel and Approach. In Adam Wyner and Neil Benn, editors, Proceedings of the Workshop on Modelling Policy-making (MPM 2011) in conjunction with The 24th International Conference on Legal Knowledge and Information Systems (JURIX 2011), pages 23–28, 2011.
[3]    Maria A. Wimmer, Karol Furdik, Melanie Bicking, Marian Mach, Tomas Sabol, and Peter Butka. Open Collaboration in Policy Development: Concept and Architecture to integrate scenario development and formal policy modelling. In Yannis Charalabidis and Sotiris Koussouris, editors, Empowering Open and Collaborative Governance. Springer Berlin / Heidelberg, 2012.