Forschungsschwerpunkte
Forschungsschwerpunkte fokussieren Themen mit hoher Bedeutung für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft und sind geprägt durch interdisziplinäre Zusammenarbeit von Forschungsgruppen mit unterschiedlichen Hintergründen. Der Fachbereich 4: Informatik ist prominent an Forschungsschwerpunkten der Universität beteiligt, setzt aber auch eigene Schwerpunkte in der Forschung.
E-Democracy
Demokratie konstituiert sich durch regelkonforme demokratische Prozesse. Zentral für das Funktionieren von Demokratie ist das Vertrauen der Bürger in die Effektivität und die Effizienz dieser Prozesse. Dabei bedeutet ‘Effektivität’, dass das Ziel der Demokratie, den Willen des Volkes abzubilden, erreicht wird, und ‘Effizienz’, dass dies zeitnah und ressourcenschonend geschieht.
Engineering Trustworthy Data-intensive Systems
Data Science ist ein interdisziplinäres Gebiet, das wissenschaftliche Methoden, Prozesse, Algorithmen und Systeme verwendet, um Wissen aus und Einsichten in Daten zu gewinnen, die in unterschiedlichen Formaten vorliegen. Kennzeichnend für das Gebiet ist einerseits die hohe Signifikanz, die es aufweist. Aufgrund der gewonnenen Resultate werden zahlreiche wichtige Entscheidungen getroffen, die den einzelnen oder die Gesellschaft als Ganzes betreffen: Diagnosen, Therapien, Kreditentscheidungen, Raumplanungen, etc. Andererseits ist Data Science charakterisiert durch die iterative und empirisch-heuristische Vorgehensweise, mittels derer Wissen extrahiert und Entscheidungen abgeleitet werden. Was typischerweise zu kurz kommt, ist eine systematische, ingenieurorientierte Vorgehensweise, die Aussagen über die Qualität der Datenanalyse erlaubt.
Die Korrektheit von Softwaresystemen wird heute durch methodisches Vorgehen und formale Werkzeuge unterstützt oder gar bewiesen. Für Data Science und daraus entstehende datenintensive Software fehlt aber ein entsprechendes Inventar an Methoden, Prozessen, Algorithmen und Systemen, die zur Korrektheit beitragen. Insbesondere lässt sich auch nicht ohne weiteres "korrektes Verhalten" eines datenintensiven Systems beschreiben, denn das Ergebnis ist nicht vorherbestimmt und soll erst durch den Datenanalyseprozess gewonnen werden.
Das Ziel des Forschungsschwerpunktes der Universität Koblenz-Landau (unter zentraler Beteiligung von 9 Arbeitsgruppen des FB Informatik) ist es, methodische Vorgehensweisen und formale Werkzeuge zu erforschen, die die ingenieurmäßigen Entwicklung korrekter - oder zumindest vertrauenswürdiger - datenintensiver Software unterstützen
ADAPT: Modeling and Analyzing Software Adaptation
Mit dem Vorhaben „Modeling and Analyzing Software Adaptation“ (ADAPT) wird das Ziel verfolgt, die Koblenzer Informatik zu einem international anerkannten und renommierten Schwerpunkt im Bereich Formaler Modellierung und Analyse von Software und deren Anpassung zu entwickeln. ADAPT ist ein Schwerpunkt der Universität, die Koordination hat der Fachbereich 4 inne.
MMDI: Management mediengestützter Dienstleistungsinnovationen
Viele wichtige und aufsehenerregende Innovationen sind durch die intelligente Nutzung „neuartiger Interaktionen“ entstanden. Interaktionen sind wechselseitige Wirkungsbeziehungen von handelnden Akteuren untereinander (z.B. Unternehmen, Gründer, Kunden, Medienrezipienten) wie auch Interaktionen mit technischen oder sozialen Systemen (z.B. Hard- und Softwaresysteme, Web-Applikationen…). Beispiele für neuartige interaktionsgetriebene Innovationen sind aus dem Medienbereich Online-Netzwerke oder Onlinespiele-Communities, aus dem Dienstleistungsbereich diverse Self-Service-Technologien von der Selbstbedienungszapfsäule bis hin zur Online-Depotverwaltung (technisch vermittelte Interaktion) sowie aus dem Innovations- bzw. Entrepreneurship-Bereich Open-Source Software-Projekte. Ziel des Schwerpunktes ist durch die Analyse von neuartigen Interaktionen Dienstleistungsinnovationen zu fördern. Es handelt sich bei MMDI um einen Schwerpunkt des Fachbereichs, der vom Institut für Management koordiniert wird.