Prof. Dr. Jürgen Raab
ZQF - Zeitschrift für Qualitative Forschung
20 Jahre ZQF: Ein Interview mit Jürgen Raab
Die ZQF ist ein interdisziplinäres Publikationsorgan für die Methodenentwicklung und Methodendiskussion innerhalb der qualitativen Forschung. Hierfür begleitet sie die Ausbreitung und Ausdifferenzierung interpretativer und rekonstruktiver Forschungszugänge in den Sozial-, Geistes- und Gesundheitswissenschaften. Die Zeitschrift begreift sich selbst als Produkt dieser Entwicklungen und Diskussionen, was sich in der Ausweitung der methodischen Zugänge und des inhaltlichen Spektrums ebenso niederschlägt, wie in den wechselnden thematischen Schwerpunkten und disziplinären Perspektiven sowie nicht zuletzt im Wandel der sie tragenden Akteure.
Vorschläge für Themenschwerpunkte und Anregungen zu Debatten sind uns genauso willkommen, wie Beiträge zum Freien Teil, die sich mit theoretischen, methodologischen und methodischen Aspekte der qualitativen Forschung auseinandersetzen oder die Resultate methodisch herausfordernder, nicht standardisierter Studien aus allen Bereichen der Sozial-, Geistes- und Gesundheitswissenschaften vorstellen. Alle Beitragsvorschläge durchlaufen ein zweifaches, anonymes Peer-Review-Verfahren.
Weitere Informationen unter zqf.budrich-journals.de
Aktuelle Buch-Publikationen
Erving Goffman.
From the Perspective of the New Sociology of Knowledge
Jürgen Raab
Knowledge, Communication and Society
Routledge, London and New York 2019
While Erving Goffman’s books are among the most widely read sociological works, covering issues including the presentation of the self, total institutions, interaction order to frame analysis, they are in fact guided by a single theme: the analysis of the form of interaction in social situations and the role that individuals play in it. This book stresses Goffman’s central role as a sociological theorist, exploring the potentials of his work and uncovering the recondite layers of his oeuvre. In opening a path to understanding the complexity of his writings from the perspective of the New Sociology of Knowledge, it offers new directions for social theory and empirical research.
Normativität in der qualitativen Forschung
Lisa Janotta & Jürgen Raab (Hrsg.)
ZQF – Zeitschrift für Qualitative Forschung, Schwerpunkt 2/2019
Die Beiträge des Themenheftes diskutieren die normativen Voraussetzungen von wissenschaftlichen Gewissheitsannahmen. Es geht ihnen darum, die Möglichkeiten des Beobachtens und Beschreibens, des Verstehens und Erklärens in den Sozial-, Erziehungs- und Gesundheitswissenschaften zu erörtern und damit um eine notwendigerweise wachzuhaltende, erkenntnistheoretische Reflexion auf die methodologischen Grundlagen der eigenen, qualitativ-interpretativen Forschungspraxis. Welche Wertekriterien gehen in methodologische Überlegungen und in die Anwendung von empirischen Verfahren ein? Und welche Qualitäten von Wissen und welche Kriterien von Objektivität formen solche Bewertungen in Gestalt von Hypothesen, Begriffen und Theorien aus?
Wissensforschung – Forschungswissen
Beiträge und Debatten zum 1. Sektionskongress der Wissenssoziologie
Jürgen Raab & Reiner Keller (Hrsg.)
Beltz Juventa, Weinheim/Basel 2016
Geschichte, Theorie, Methodologie und Methoden der Wissenssoziologie, Schrumpfköpfe, Imaginäres, Subjekte, Visuelles, Kommunikationen, Interaktionen, Metaphorik, ExpertInnen, Wissenskulturen, Gedächtnis, Diskurse, Sinnlichkeiten und vieles andere mehr – darüber diskutierten mehr als 100 Vortragende im Oktober 2015 auf dem 1. Sektionskongress der Sektion Wissenssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie an der Universität Koblenz-Landau. Der Band präsentiert die Beiträge des Kongresses »Wissensforschung – Forschungswissen« und bietet damit einen umfassenden Einblick in die wissenssoziologische Forschung im deutschsprachigen Raum.
Grenzen der Bildinterpretation
Michael R. Müller, Jürgen Raab & Hans-Georg Soeffner (Hrsg.)
Wissen, Kommunikation und Gesellschaft - Schriften zur Wissenssoziologie
Springer VS, Wiesbaden 2014
Für die visuelle Kommunikation und für das bildmedial vermittelte Wissen gilt wie für jegliche menschliche Kommunikation und wie für jedes historisch-gesellschaftliche Wissen: Wer kommuniziert und Wissen hervorbringt, weitergibt und deutet, trifft auf die Dialektik von Wissen und Nichtwissen, von Eindeutigkeit und Mehrdeutigkeit, von Evidenz und Täuschung. Die Beiträge des Bandes erörtern diese komplexen Ambivalenzen des Wissens. Sie stellen sich den spezifischen Herausforderungen der Analyse ikonischer Kommunikation und ikonischen Wissens und sondieren in theologischer, kunsthistorischer, medienwissenschaftlicher und wissenssoziologischer Perspektive die methodologischen Probleme und methodischen Grenzen der Bildinterpretation.
Erving Goffman
Klassiker der Wissenssoziologie, 2. Auflage
Jürgen Raab
UVK, Konstanz 2014
Diese erste deutschsprachige Einführung zu Erving Goffman (1922–1982) unterstreicht dessen zentrale Bedeutung als Theoretiker: Seine Bücher zählen zu den meistgelesenen soziologischen Werken überhaupt. Sie umfassen ein weit ausgreifendes Themenspektrum, das sich von der Selbstdarstellung im Alltag, dem Überleben in totalen Institutionen, der Bewältigung von Stigmata, dem Verhalten auf öffentlichen Plätzen bis hin zur Analyse von Redeweisen als kommunikative Formen erstreckt.
Goffmans Arbeiten haben die Soziologie in nachhaltiger Weise angeregt und beeinflusst. Die Potenziale seines Werkes sind trotz seiner außerordentlichen Popularität bislang nicht annähernd erschöpfend genutzt. Erschwert wird die Rezeption vor allem durch die Doppelbödigkeit seiner Schriften selbst. Jürgen Raab eröffnet hier einen Zugang, der den Blick auf die tiefgründigeren Schichten von Goffmans Werk freilegt und damit neue Impulse für die soziologische Forschung und Theorie setzt.
Das Buch ist mittlerweile zu einem viel rezipierten Referenzwerk geworden. Die zweite Auflage erweitert den Band um ein Kapitel, das Goffmans methodologische Grundhaltung und seine methodischen Zugangsweisen darlegt.
Landauer Soziologie
Kolloquium