Umweltprozesse verstehen im Freilandmobil
Seit Ende der 1990er Jahre sind in Deutschland unzählige Lehr-Lern-Labore entstanden, in denen Schülerinnen und Schüler mit großer Begeisterung Experimente durchführen (vgl. LeLa e. V.). Analysiert man die Angebote der Labore, so fallen zwei Defizite auf:
1) Es mangelt in Lehr-Lern-Laboren an Angeboten mit dem Fokus auf "Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE)".
2) Lehr-Lern-Labore sind zumeist an einen Standort gebunden und daher auf ihr Einzugsgebiet beschränkt.
Das hier vorgestellte Projekt der AG Chemiedidaktik setzt in dieser Hinsicht völlig neue Maßstäbe: Das Freilandmobil ist ein Holz-Zirkuswagen, der aufwendig restauriert und zu einem mobilen Umwelt-Schülerlabor umgebaut wurde. Dieses Freiland Lehr-Lern-Labor ermöglicht Kindern und Jugendlichen in einer authentischen Lernumgebung umwelt- und naturbezogene Themen zu erfahren und experimentell zu erarbeiten. Dabei spielt der Aspekt der Nachhaltigkeit – auch unter Berücksichtigung inklusiver Ansätze – immer eine zentrale Rolle. Dies motiviert und befähigt sie zu einer reflexiven Auseinandersetzung mit drängenden sozialen, ökonomischen und ökologischen Fragen zur zukünftigen Gestaltung ihrer Umwelt nach dem Motto „nur was man kennt, schätzt man; nur was man schätzt, schützt man auch“.
Das Leitbild des Freilandmobils orientiert sich an sechs Kriterien:
(1) Freilandeinsatz: Unser Motto „Die Natur als Labor“
(2) Naturmaterialien: Experimenteller Zugang mit möglichst wenig Laborgeräten
(3) Umweltprozesse: Naturphänomene am konkreten Anschauungsobjekt
(4) Basiskonzepte: Naturnahe Umsetzung des Lehrplans und der Bildungsstandards
(5) Digitale Medien: GPS basierte Lernmodule, erweiterte Realität (AR) und virtuelle Lernumgebungen (VR)
(6) Inklusive Angebote: Aufbereitung der Inhalte für heterogene Lerngruppen.
Alle Medienberichte der AG Chemiedidaktik unter anderem zu den Aktivitäten rund um das Freilandmobil sind hier zu finden.
Das Anmeldeformular zur unbetreuten Buchung des Freilandmobils ist hier zu finden.
Das Freilandmobil bildet die zentrale Anlaufstelle des Reallabors Queichland. Hierbei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt des Zentrums für Bildung und Forschung an Außerschulischen Lernorten (ZentrAL), der Arbeitsgruppe Chemiedidaktik des Instituts für naturwissenschaftliche Bildung sowie der Arbeitsgruppe Mathematische Modellbildung des Fachbereichs 7: Natur- und Umweltwissenschaften der Universität Koblenz-Landau. Das Vorhaben wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.
Im Reallabor Queichland erhalten Bürger*innen die Möglichkeit an naturwissenschaftlichen Angeboten zu partizipieren, die darauf abzielen, Nachhaltigkeitskompetenzen sowie die Fähigkeit zum interdisziplinären und systemischen Denken zu stärken, um eine Transformation der Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Dabei steht der Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft als Co-Design im Fokus. Die Angebote bedienen Themen im Kontext von Wasser, Land und Luft, basierend auf den Sustainable Developement Goals (SDGs) 6 („Wasser“), 13 („Klimawandel“) und 15 („Landökosysteme“).
Ein ausgewählter Standort des Freilandmobils befindet sich auf dem Schulgelände des Eduard-Spranger-Gymnasiums am Fluss Queich. In direkter Nachbarschaft entsteht im Rahmen eines Modellprojekts der Aktion Blau PLUS des Landes Rheinland-Pfalz ein Zentrum für angewandte Umweltforschung und Umweltbildung. Am 29. September 2017 wurde das Gelände mit dem zugehörigen Umweltparcours feierlich eröffnet..
„Spielst du heute nach der Schule wieder mit uns Fußball?”
„Nee, ich gehe ins Experimentier-Café.“
Das Experimentier-Café ist ein Pilotprojekt, welches in Kooperation zwischen der AG Chemiedidaktik der Universität Koblenz-Landau (Standort Landau) und dem Eduard-Spranger-Gymnasium (Landau) stattfindet. Das Experimentier-Café ermöglicht Schülerinnen und Schülern des Eduard-Spranger-Gymnasiums in ihrer Pause am Nachmittag an naturwissenschaftlichen Angeboten zu partizipieren. Die Termine sind außerdem frei zugänglich für Jugendliche anderer Schulen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können selbständig aus einem Angebot an vorbereiteten Versuchen auswählen. Die Versuche sind ausschließlich mit Alltagsmaterialien durchzuführen, so dass keinerlei Gefahrenpotential besteht. Darüber hinaus stehen Lehramts-Studierende als Helferinnen und Helfer im Hintergrund bereit. Sind alle Experimente durchgeführt worden, können die Schülerinnen und Schüler sich mit einem Stück Kuchen aus der Schulcafeteria stärken.
Das Freilandmobil dient als Plattform für die Entwicklung, Erprobung und dauerhafte Implementierung von interdisziplinären Lerneinheiten im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt finanziertnen Projekts "Umweltbildung und Inklusion".
Ziel des auf drei Jahre angelegten Vorhabens ist es, anhand von konzipierten und erprobten Lernmodulen zum Thema „Umweltprozesse verstehen“ aufzuzeigen, wie Schlüsselthemen der nachhaltigen Entwicklung in ein inklusives Bildungssystem implementiert werden können. Zur Umsetzung dieses Ziels werden vier praxistaugliche spiralcurriculare Lernmodule für Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen entwickelt: (1) Kraftwerke der Natur, (2) Sonne(n) mit Verstand, (3) Ökosystem Boden und (4) Nachhaltiger Weinbau. Zu jedem Modul werden fünf Lerneinheiten konzipiert und erprobt: jeweils eine Lerneinheit für Kinder und Jugendliche des Kindergartens, der Grundschule, der Orientierungsstufe, der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II.
Dieses Spiralcurriculum wird heterogenen Lerngruppen inklusiv zugänglich gemacht und bildet so den kontinuierlichen Lernprozess entlang der gesamten Bildungskette ab. Das Projekt wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Koblenz-Landau mit dem Profilbereich "Bildung-Mensch-Umwelt" in Kooperationen mit schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen der Region Pfalz koordiniert.
Landesgartenschau 2015 in Landau
Im Rahmen des Grünen Klassenzimmers auf der Landesgartenschau 2015 in Landau werden in einem festgelegten Wochenplan zahlreiche Kurse zum Thema „Umweltprozesse verstehen - Kursangebote der Uni für Groß und Klein“ angeboten. Hier finden Sie eine Übersicht der Kurse.
Ziel des Angebots ist es, die gesamte Bildungskette zu erreichen: jeweils zwei Kurse für Kinder und Jugendliche
des Kindergartens (montags),
der Grundschule (dienstags),
der Orientierungsstufe (mittwochs),
der Sekundarstufe I (donnerstags)
und der Sekundarstufe II (freitags).
Ausgewählte Kurse werden durch Modifikation auch Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichsten Lernvoraussetzungen (Motorik, Wahrnehmung, Kognition) zugänglich gemacht. Außerdem wird einmal pro Monat eine Lehrerfortbildung gehalten. Weitere Informationen erhalten Sie über die Homepage.
Experimentier(s)pass "Mit der Uni in den Garten"
Wie riecht der Garten?
Wann sprudeln Böden?
Wir laden alle Besucherinnen und Besucher der Landesgartenschau 2015 in Landau ein, am Lehr-Lern-Labor "Freilandmobil" Antworten auf solch spannende Fragen zu erhalten. Sechs anschauliche Experimente erklären Phänomene rund um die Gartenschau, die ohne Vorkenntnisse selbst durchgeführt werden können. Das Angebot ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Während der Landesgartenschau haben wir immer mittwochs und freitags, jeweils von 14 bis 17 Uhr für Sie geöffnet! Weitere Informationen erhalten Sie über die Homepage oder per E-Mail an experimentierpass [at] uni-landau.de.
Kontakt
Universität Koblenz-Landau
Campus Landau
Fachbereich 7: Natur- und Umweltwissenschaften
Institut für naturwissenschaftliche Bildung
Arbeitsgruppe Chemiedidaktik
Alexander Engl
Fortstr. 7
76829 Landau
Email: freilandmobil [at] uni-landau.de
Mit freundlicher Unterstützung von
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