Langzeitmonitoring Auenbecken

Das Projekt „Auenreaktivierung“ auf dem Gelände der Ökosystemforschung Anlage Eußerthal umfasst die Umgestaltung und Renaturierung der Teiche der ehemaligen Fischzuchtanlage des Landesfischereiverbandes Pfalz e.V. im Rahmen der Aktion Blau Plus. Innerhalb dieser Maßnahme wurden 12 steuerbare Auenretentionsbecken geschaffen, die dem Hochwasserschutz und dem Wasser- und Stoffrückhalt auf natürliche Weise dienen, sowie Forschung zur Thematik der ökologischen Funktion von Auen ermöglichen. Die 12 Auenbecken sind an den Sulzbach angeschlossen, so dass mittels steuerbarer Zu- und Abflüsse individuell unterschiedliche hydrologische Gegebenheiten simuliert werden können. Die nach der Fertigstellung der Auenbecken ablaufenden ökologischen Prozesse und Primärsukzession werden im ersten Jahr durch ein Langzeitmonitoring erfasst. Durch die erhobenen Daten können Aussagen über die Selbstorganisation von Ökosystemen sowie die damit verbundenen Prozesse in den aquatischen und terrestrischen Teilsystemen getroffen werden. Diese Untersuchungen erlauben dann auch eine Aussage über unterschiedliche Stärken des Hochwasserrückhaltsvermögen von Auen.

Die Erforschung der Initialphase der Ökosystementwicklung dieser 12 Auenbecken nach einem genau definierbaren "Punkt Null" wird mittels eines umfangreichen Langzeit-Umweltmonitoringprogramm gewährleistet, welches kontinuierliche oder regelmäßige Messungen unterschiedlicher Parameter umfasst. Die jeweiligen Umweltparameter werden an verschiedenen Stellen innerhalb der Auenbecken im Wasserkörper und dem Sediment, im Bachzulauf der Auenbecken, sowie im terrestrischen Uferbereich erhoben. Das Gewässermonitoring umfasst dabei physikalische und hydrologische Parameter (z.B. Temperatur, Leitfähigkeit, Strömungsgeschwindigkeit, Trübung, Pegelstand), chemische Parameter (z.B. Sauerstoffgehalt, pH-Wert, Nitrat, Ammonium, Stickstoff und Phosphat), sowie biologische Parameter (z.B. Phytoplankton, Zooplankton, Makrophyten, Fischfauna). Die physikalisch-chemischen Parameter werden unter Verwendung verschiedener Messgeräte und Methoden entweder dauerhaft mittels Datenloggern oder in regelmäßigen Abständen durch eine transportable Multiparametersonde aufgenommen. Ergänzende chemische und biologische Erfassungen werden anhand von Wasserproben im Labor der Ökosystemforschung Anlage Eußerthal durchgeführt. Im Uferbereich werden Vegetationserfassungen und faunistische Erfassungen realisiert. Meteorologische Informationen und Lichtverhältnisse (Sonneneinstrahlung) werden durch eine Wetterstation und Luxmessgeräte erhoben. Mehrere Webcams bilden die aktuelle Situation der Auenbecken täglich ab.

 

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